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Heft Nr. 120

Politik und Wirtschaft im Zeichen des Bürgerprotestes

Jan-Bernd Baumann M.A., Prof. Dr. Eike-Christian Hornig

Berlin

, 2013

Schlagwörter in dieser Publikation:
DemokratieOrdnungspolitik

Innovation, Dynamik und eine gewisse Veränderungsbereitschaft der Bürger sind unerlässliche Faktoren für die Reformfähigkeit eines Staates, der stetiges Wachstum sowie Wohlstand generiert. Doch immer häufiger kommt es vor allem bei öffentlichen Infrastrukturprojekten zum Phänomen des „Wutbürgers“, der jeglichen Reformvorschlägen kritisch gegenübersteht und Veränderungen kompromisslos ablehnt.

Laut einer Befragung der Gegner des Frankfurter Flughafenausbaus ist eine Kultur der Misstrauensgesellschaft entstanden, die es vorher so nicht gegeben hat. Die von den Politologen Prof. Dr. Eike-Christian Hornig und Jan-Bernd Baumann, beide Justus-Liebig-Universität Gießen, erstellte Studie auf Basis einer durch das Institut infratest dimap durchgeführten Umfrage deutet auf eine geringe gesamtgesellschaftliche Repräsentativität der Protestierenden hin: Die Demonstranten sind neuerdings älter, formal überdurchschnittlich gebildet und verfügen über ein großes Zeitbudget.

Bisher hat man gerade in dieser Gesellschaftsschicht eine tragende Säule der Demokratie vermutet. Statt sich jedoch für andere – beispielsweise mit der Forderung nach Minderheiten- oder Artenschutz – einzusetzen, dominiert bei dieser Protestbewegung das Eigeninteresse. Die dadurch aufkommende Frage nach einer Krise der repräsentativen Demokratie vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung bildet den theoretischen Rahmen für die wissenschaftliche Diskussion.

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